Interventionelle Studien ● Dr. med. Frank Pistrosch
Typ-2-Diabetes
Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus und subklinischer Entzündung haben eine stimulierte Gerinnung, aktivierte Blutplättchen und eine endotheliale Dysfunktion.
Jüngste Studien mit dem direkten Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban in Kombination mit niedrig dosiertem Aspirin zeigten eine signifikante Verringerung schwerer kardiovaskulärer Ereignisse, insbesondere bei Personen mit Typ-2-Diabetes und nachgewiesener kardiovaskulärer Erkrankung. Daher wurde die Frage gestellt, ob eine Behandlung mit Rivaroxaban die Endothelfunktion, die Arteriensteifigkeit und die Thrombozytenaktivierung beeinflussen könnte. Eine multizentrische, prospektive, randomisierte, offene Studie wurde an 179 Teilnehmern mit Typ-2-Diabetes, subklinischer Entzündung (hochsensibles C-reaktives Protein 2-10 mg/l) und mindestens zwei Merkmalen des metabolischen Syndroms durchgeführt. Eine 20-wöchige Behandlung mit Rivaroxaban (n = 89) führte im Vergleich zu Aspirin zu einer signifikanten Verbesserung des postischämischen Blutflusses im Unterarm, einer numerisch erhöhten Hautdurchblutung und einer Verringerung des löslichen P-Selectin-Plasmaspiegels. Signifikante Unterschiede bei der arteriellen Steifigkeit oder anderen Biomarkern wurden nicht festgestellt. Weder Rivaroxaban noch Aspirin beeinflussten die VASP-Phosphorylierung der Blutplättchen. Rivaroxaban wurde mit einer höheren Zahl von Blutungsereignissen in Verbindung gebracht. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der direkte Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban die Endothelfunktion bei Teilnehmern mit Typ-2-Diabetes und subklinischer Entzündung verbessert, aber auch das Blutungsrisiko erhöht.
Rivaroxaban compared with low-dose aspirin in individuals with type 2 diabetes and high cardiovascular risk: a randomised trial to assess effects on endothelial function, platelet activation and vascular biomarkers. Pistrosch F, Matschke JB, Schipp D, Schipp B, Henkel E, et al. Diabetologia. 2021 Dec;64(12):2701-2712.
GWT-TUD GmbH, Dresden, Deutschland und Medizinische Fakultät, Technische Universität, Dresden, Deutschland
PROJEKTLEITER
Dr. med. Frank Pistrosch
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